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English synopsis 03.07.2007
An eventful day is usually the eve of an uneventful one, and the contrary is true as well. Emotionally exhausted from yesterday, Filch is finally shown some compassion from the gods, who let go of some of their bounty.
The day, as usual, begins with a happy coincidence: thanks to his good contact with the Landesmuseum, he gets a bag full of cables, the remains of the installation with puppets and umbrellas by Isa Genzken. Filch is grateful for the present, but does not yet realize what a treasure he now has.
It is only in the late afternoon that it hits him: these cables are original pieces from the original work of the original artist Isa Genzken! Totally ecstatic by the dimensions of the business that lies before him, he runs to the shop, buys three umbrellas for one euro each, and writes a big placard saying: "Original fragments from Isa Genzken's installation"! He even sells the cheap umbrellas as models of the ones that were once part of the (original) installation. People love it. People buy it. Filch is finally rich.
But there is more: the business and his animated conversation about historical matters and gothic churches attracts the attention of a group of art students from Bonn, and their lady teacher invites him to come along with them to visit the rest of the exhibition. Hungry for human warmth, Filch accepts—he has nothing left to sell, anyway. The rest of the day blossoms with new friends, passionate conversations, tips for life … to top it all off, they secretly assemble and offer Filch the enormous amount of 43 euro! Filch The Beggar has to fight back the tears. He comes back to his senses only once he’s back at the museum … when he realizes that he forgot the cup with the money by the church where Isa Genzken's work was exhibited … Gosh! He runs back, more in anger than in the hopes of finding it back, but surprise! He not only finds the cup, the money, and the umbrella, but also a warm meal and a beautiful letter from the SPM07 guard girl … such a perfect day … I am glad I spent it with you … oh such a perfect day …

Bettlertagebuch, 03.07.2007 (Dienstag)
Es wird unheimlich! Nur kurz zur Erinnerung: Am Samstag traf Filch den Kaffeeverkäufer, der ihm den Glückspfennig gab und sagte, nun würde ich reich werden. Am Sonntag war es das Geologen Medium (die Frau am Aa See) die ihm von dem Buch „Bestellung beim Universum“ erzählte und vorhersagte er werde noch diese Woche zu Geld kommen. Zugegeben, er hat das auf die leichte Schulter genommen, weil sie ihm auch versicherte, dass er das Buch lieber bei Amazon als beim Universum bestellen sollte. Und heute ist es dann passiert. Aber der Reihe nach.

Der Tag – durch und durch regnerisch – begann mit einem glücklichen Zufall. Es waren seine guten Kontakte zu den Leuten vom Museum, die es ihm ermöglichten, eine Tüte voller Kabelbinder zu bekommen, die von der Installation mit den Puppen und Sonnenschirmen übrig geblieben ist. Zu diesem Zeitpunkt erkennt Filch noch nicht, was er da für einen Schatz bekommen hat. Da bei dem Regen nicht daran zu denken ist, seinen Stand irgendwo aufzubauen oder Gitarre zu spielen, versucht er sich seine Zeit in dem Ein-Euro-Shop mit Kubricks Zauberwürfeln zu vertreiben. Wie Begegnungen, die ihm im Gedächtnis bleiben werden: Ein gerade einmal 4 Jahre altes Mädchen entdeckt den Kopf seiner Gitarre, die aus seinem Einkaufswagen hängt und beginnt ihn zu erforschen. Filch bietet ihr an, die ganze Gitarre zu sehen und sie ist sichtlich hocherfreut. Was ihn beeindruckt: Sie weiß sofort, was sie mit der Gitarre anfangen soll und beginnt darauf zu improvisieren und zu tanzen. Ein geborenes Talent denkt Filch als die Mutter das Mädchen einsammelt und sofort weitergeht. Schade, er hätte der Mutter zu gerne gesagt, mit was für einem Bettlertalent ihre Tochter ausgestattet ist. Sie würde es sicher weit bringen in dem Beruf. Und dann war da noch der zweijährige Junge, den er samt Kinderwagen zur Seite schob damit ein Rollstuhlfahrer vorbei kommt. Natürlich nicht ohne ihn vorher zur fragen, ob er ihn zur Seite schieben dürfe. Der Junge ist von Filchs Umgangsformen so begeistert, dass er ihm nachwinkt, bis Filch um die Ecke biegt nachdem er ein paar Spülschwämme in Pfeilform gekauft hat. (Für einen Euro natürlich.) Durch den Regenschleier macht er sich auf zu dem Film von Eva Meyer und Eran Schaerf.
Auf dem Weg sieht er eine Baustelle – die wie er erfährt in Wahrheit eine Ausgrabungsstädte ist. Sie suchen dort nach alten Fundamenten und wenn die Arbeit abgeschlossen ist, wird Herr Kettler, dem der Platz gehört, eine große Glasplatte darüber legen und eine Picassostatue darauf stellen. Er findet Herrn Kettler sehr spendabel.
Das hat seine Lust auf Archäologie geweckt. Und er beginnt die Stadt nach Dingen zu durchsuchen, die er erforschen könnte. Vor dem Kino gegenüber dem Hauptbahnhof findet er eine Abgetretene Messingplakette, die in den Fußboden eingelassen ist. Seine Recherche ergibt, dass es nur der alte Hausmeister wissen könnte, was dort einmal geschrieben stand. Der ist aber nur sporadisch alle paar Wochen da. Filch kann warten.

Ich überspringe die Ereignislose weitere erste Tageshälfte. Nur so viel: Den Film sieht er ganz alleine und er verkauft einen Stadtplan für zwei Euro an eine SK07 Besucherin als er plötzlich diese Eingebung hat. Was er heute Morgen mitgenommen hat sind doch bei Leibe keine ordinären Kabelbinder. Das sind original Ersatzteile aus dem Kunstwerk von Isa Genzken!!!! Sofort weiß er was zu tun ist. Er investiert in 3 Ein-Euro-Regenschirme und macht sich auf den Weg zur Überwasserkirche und Isas Installation. Dort angekommen parkt er seinen Trolley bei der der Skulptur-Aufsicht und bietet er die „Original Ersatzteile aus der Installation von Isa Genzken“ für eine Euro das Stück an. Die Regenschirme als verkleinerte Nachbildung der originalen Sonnenschirme kosten 2 Euro. Das Geschäft brummt. In kürzester Zeit hat er alle seine Investitionen wieder eingenommen.
Seine rudimentären Kenntnisse der gotischen Baukunst helfen ihm, mit einer Gruppe Kunststudenten aus Bonn in Kontakt zu kommen und einen weiteren Kabelbinder mitsamt Regenschirm zu verkaufen. Das ist nicht alles. Beeindruckt von seinen Gedanken zur Kunst, willigt die Professorin samt Gruppe ein, sich von Ihm die Skulpturen zeigen zu lassen. Natürlich beginnt er mit dem Skandal um Punkt Nummer Sechs und lässt sich ausgiebig über die Willkürherrschaft der Organisatoren aus. Der Tag wird lang und voller schöner Momente und Gespräche mit den Studenten. Sie sind alle so liebenswerte Menschen und er empfindet diese Begegnung als Wiedergutmachung für seine Seelendienste als Emotionsmülleimer von gestern. Alle beeindrucken sie ihn gleicher Maßen, die Frau die das Institut für Schnapsideen gegründet hat (Die versprochene Idee für dein Institut habe ich gefunden, es ist eine neuer Name: Deutschland, Land der Ideen), genauso wie der Mann, der sich seinen Träumen stellt. Auch David, aus Bosten, der wegen der Liebe nach Deutschland gekommen ist und nun auch ohne die Liebe hier studiert. (David, ich glaube sie wäre was für dich. (Weißt du wen ich meine?).

Im Kaffe Metropolis bekommt er eine Pfandtasse geschenkt und das Buch mit den Hasen von Irving (ein Student erzählte Ihm davon) will er nun unbedingt lesen. Am Ende fahren sie (mit dem Auto! Filch fühlt sich erhaben) zur Skulptur von Bruce Nauman (Square Depression / Quadratische Senkung), die ihn durch ihre Schlichtheit und Kraft beeindruckt, besonders wenn man drinnen steht. Er beschließt dies Zu seinem Tages-Skulptur-Tipp zu machen.

FILCHS-TAGES-SKULPTUR-TIPP: SQUARE DEPRESSION BEI SCHLECHTEM WETTER UND MIT EINER GRUPPE KUNSTSTUDENT ANSEHEN!

Der Rest des Tages könnte weder Bill Viola noch Scorsese besser erfinden. Heimlich haben seine neuen Freunde Geld gesammelt und übereichen ihm nun 43,- EURO. Filch muss gegen Tränen ankämpfen. Erst zurück am Museum kommt er wieder richtig zu Sinnen. Ein etwas hartes Erwachen, denn er hat seinen Geldbecher an der Überwasserkirche stehen gelassen. Der Rest ist Hitchcock suspense pur: Er rennt mehr aus Wut über sich denn aus Überzeugung, denn dass sein Geld noch da ist, glaubt er nicht. Von Weitem schon erkennt er einen hellen Fleck durch die Speichen eines Sonnenschirmes aber er beginnt es erst zu glauben als er es wirklich sieht: Nicht nur sein ganzes Geld steht dort, sondern auch ein Abendessen für ihn und ein Brief der Skulpturen-Aufsicht, die schon Feierabend macht.

Danke Constanze! Danke liebe Studenten!









Tue 10
Jul 2007

Hay Filch! Guter Text!Dank

Posted by anonymous user

Hay Filch! Guter Text!Dank Dir für den schönen Tag!Du hast dem regnerischem Tag etwas sehr syrreales gegeben und unsern Ausflug zu einer schönen Geschichte werden lassen!
Deine Rolle hab ich nun erst begriffen da ich deine texte hier lese-gut gespielt!-Echtzeittheater!Wünsch dir Glück-gute zeit und mytische Begegnungen.
Verrückter als kunst zu studieren ist nur ... nicht kunst zu studieren.
Studentengrüße aus Bonn/Alfter

Thu 05
Jul 2007

An No 6 Silky Sally- I've

Posted by anonymous user

An No 6

Silky Sally- I've Got To Find The Loser

Nimm diesen Namen nicht persönlich
- aber er weist dich....
Nachdem ich heute Deinen Zeichen nicht folgen konnte
Folge Du doch diesen!
Ein Rätsel:
Kennst du dänische Rocker aus Kopenhagen
gegründet '69- schon vor vielen Jahren
Der gleiche Name ist ein Ort
um 3 uhr mittags wirst du mich finden dort

Get In Touch With Tomorrow
Constanze

Thu 05
Jul 2007

Filch und Bruce Nauman waren

Posted by anonymous user

Filch und Bruce Nauman waren die highlights des Münster-Skulptur-Besuchs - es passte einfach. DANKE! G.O.

Thu 05
Jul 2007

Tried to google you

Posted by anonymous user

Tried to google you out.
Very poor results.
So probably you are not existing.
Interesting.
I do like the work, though....
HM

Thu 05
Jul 2007

Quote ''To answer your

Posted by anonymous user

Quote
''To answer your question: I am Dora García. I am The Beggar. I have created this character and we (the actors and I) bring him to life each day anew. Do not fear, I am there all the time, I am The Beggar.....''
Unquote

..... also ein Matador, der 'seinen' Stier von Anderen erlegen lässt ? Die den Beggar verkörpernden Personen führen die täglichen Begebenheiten durch eigenen Einfallsreichtum herbei - wenn auch Sie 'der Beggar' sind, wo sind Sie, als Künstlerin, selbst aktiv ?

TripleScorpio