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STIMME HINTER DER SZENE:
Denn wovon lebt der Mensch?
German version

To create a character who inhabits public space and who deals with it in a half improvised, half scripted way. A character marginal enough to be able to talk to everybody, to say whatever he pleases, and be there without really being noticed – like servants and madmen. He functions as a catalyst: he distributes information, and he provokes events that create a narrative, in the form of a conversation or an action.
It was only logical to use the figure of the beggar. The Beggar's Opera, the XVIII century opera by John Gay adapted by Bertolt Brecht under the title The Threepenny Opera, is the model we adapt and adopt, as an homage and as a leading thread, to create the character of The Beggar. The Beggar is Filch, the apprentice beggar in both Gay's and Brecht's plays. It goes without saying that reference to such works underlines the parallels between beggar/ poet/ actor/ player/ critic.

This internet site is The Beggar’s diary, which generates a narrative every day. In addition to that, some of Muenster’s citizens and visitors will be lucky enough to come across him in person, LIVE. And in addition to that, as a third format of presentation, he will have his own monologues at Muenster’s well-known Metropolis Theater.

The Beggar's Opera is a work of Dora García for skulptur projekte münster 07, in collaboration with Samir Kandil, Jan Mech, and Peter Aers.

 

 


STIMME HINTER DER SZENE:
Denn wovon lebt der Mensch?

Eine Figur zu schaffen, die im öffentlichen Raum lebt und sich mit dieser Situation auf halb improvisierte, halb per Textbuch vorgesehene Weise auseinander setzt. Eine Figur, die klar genug als Randfigur erkennbar ist, um mit jedem sprechen zu können, sagen zu können, was immer sie will und anwesend zu sein, ohne im Grunde wahrgenommen zu werden – wie auch Bedienstete oder Verrückte. Er fungiert als Katalysator: er vermittelt Informationen und provoziert Ereignisse, die sich, in Form eines Gesprächs oder einer Aktion, zu einer Narration verdichten.
Es schien nur logisch, die Figur des Bettlers aufzugreifen. Als Vorlage für den Bettler, eine Vorlage, die wir – als Hommage und roter Faden – adaptieren und uns zu eigen machen, dient Die Bettleroper, eine von John Gay im 18. Jahrhundert verfasste Oper, die bereits von Bertolt Brecht als Dreigroschenoper adaptiert wurde. Den Bettler verkörpert Filch, der sowohl in Gays als auch Brechts Stück den Bettlerlehrling spielt.
Es liegt auf der Hand, dass der Bezug zu diesen Werken die Parallelen zwischen Bettler/ Dichter/ Schauspieler/ Mitspieler/ Kritiker hervorhebt.

Der Internetauftritt dient dem Bettler als Tagebuch, dort entsteht täglich ein neuer Erzählstrang. Darüber hinaus werden einzelne Einwohner und Besucher der Stadt Münster das Glück haben, ihm persönlich und LIVE zu begegnen. Schließlich, als drittes Medium der Präsentation, wird der Bettler seine persönlichen Monologe im bekannten Metropolis-Filmtheater in Münster präsentieren.

Die Bettleroper ist ein Projekt von Dora García für die skulptur projekte münster 07 in Zusammenarbeit mit Samir Kandil, Jan Mech und Peter Aers.